Dienstag, 16. Dezember 2014

Das Mekongdelta....

... Endstation einer Legende: mehr als 4000 km lang, fließt durch sechs Länder und ist so breit, dass er sich in Vietnam in zwei Flusssysteme teilt. So mancher träumt davon, den Mekong die mehr als 5000 m Höhenunterschied von Tibet bis in das  südchinesische Meer hinunter zu segeln. Wir mussten uns mit einer eintägigen Tour von Saigon in das Gebiet von Ben Tre begnügen. Ben Tre, da war doch was? Richtig: "Ben Tre musste zerstört werden, um es zu retten" äußerte der amerikanische Oberkommandierende Westmoreland nach dem heftigen Bombardement. Wie sich überhaupt ein großer Teil des Krieges im Delta abspielte. Von all dem ist nichts mehr zu sehen, aber wer "Apocalypse Now" mit Marlon Brando gesehen hat, fühlt sich den Soldaten von damals näher, wenn man auf dem Mekong fährt, selbst in einem Touristenboot. Aber eins nach dem andern.

Die 2-stündige Bustour endet kurz nach Überquerung des Oberen Mekong (der zweite heißt nachvollziehbar Unterer Mekong) nahe eines dichten Palmen und ich-weiß-nicht wie-die-Bäume-heißen Waldes. Man merkt sofort: Schwemmland, überall kleine Seen, Flussläufe, Sümpfe. Es geht zu Fuß durch den Dschungel bis wir zu einer kleinen Siedlung kommen und mit Tee, Früchten und traditioneller Vietnamesischer Musik bewirtet werden. Letztere etwas gewöhnungsbedürftig. Danach mit Ruderbooten durch den Urwald - so wirkt es, in Wirklichkeit ist die Waldlandschaft locker besiedelt. Wir erreichen eine .... Bonbonfabrik. Richtig, Karamelbonbonproduktion in Handarbeit. Basis sind Kokosnüsse, die mit Karamelmasse und Aromastoffen versetzt hervorragend schmeckende Bonbons liefern. Dann noch eine Begegnung mit der Natur: Eine riesige Python klettert aus einem Karton. Ja, Schlangen gibt es hier so viele, dass sie sogar verspeist werden. Das bleibt uns erspart. Aber die Fotos sind eindrucksvoll.  Und dann folgt die Fahrt auf dem Fluss. Hier stellt sich bei mir wirklich das Apocalyse-Feeling ein: Links und rechts dichter Dschungel, aus dem jeder Zeit auf uns geschossen werden kann..., nein, alles ganz friedlich, aber es bedarf wenig Fantasie, um sich in die Situation vor 40 Jahren zu versetzen. Danach ein angenehmes Mittagessen mit Elefantenohrfisch, und Fortsetzung der Bootsfahrt auf dem Mekong. Den Abschluss bildet der Besuch eines der ältesten buddhistischen Tempel Vietnams (man sieht es ihm dank Renovierung nicht an). Eine wunderschöne Anlage mit drei Darstellungen Siddhartha Gautama, auch Buddha genannt:  Vergangenheit - liegend, Gegenwart - sitzend, und Zukunft, stehend. Da fühlt man sich tatsächlich ganz klein.

                          




Am Abend hat uns das wilde Saigon wieder.





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