Sonntag, 14. Dezember 2014

Saigon ...

...  ist nicht Saigon sondern HCM city: Ho Chi Minh City, so sagen zumindest die Nordvietnamesen. Eine äußerst lebendige Stadt. Alles etwas luxuriöser als in Hanoi. Den amerikanischen Einfluss merkt man noch deutlich: selbst Taxifahrer sprechen Englisch, wenn auch meist gebrochen. Und wenn man gerade übers Ohr gehauen wurde - 4 Euro für 4 km Taxifahrt fallen in HCM unter Betrug - verstummt der Fahrer, der eben noch erzählt hat, wie lange er schon Taxi fährt. (Tipp: obwohl die Taxifahrt, selbst wenn man übers Ohr gehauen wird,  billig ist, ist es ratsam Wagen einer größeren Kette, z.B. Vinasun, nehmen).

Wir haben uns in einem kleinen Familienhotel (Bich Duyên) im Backpacker-Viertel einquartiert. Absolut empfehlenswert, sehr sauber und freundlich. Ruhig in einer kleinen Gasse gelegen, aber das Leben tobt, sobald man sie verlässt. Und ein paar Schritte weiter ein ruhiger, lang gestreckter Park, in dem man bis zur chaotisch-schönen Markthalle gehen kann. Im Park - vermutlich in den meisten Parks von Saigon - ist morgens und abends Fitness angesagt. Morgens eher die Rentner mit ruhigen Tai-Chi Übungen, abends der werktätige Teil der Bevölkerung mit Zumba, Aerobic und was es sonst noch an Fitnessvarianten gibt. Zur Weihnachtszeit zu Jingle Bells, natürlich in rockigem Arrangement.

In Saigon scheinen die Kontraste nicht ganz so stark zu sein wie in Hanoi. Aber als Touristen konnten wir natürlich nicht ernsthaft hinter die Glitzerfassade schauen. Die Khoi, eine relativ schmale Straße kann es locker mit der Friedrichstraße aufnehmen, im Hinblick auf die Geschäfte auch mit der Champs-Elysee. Das Hotel Majestic - Residenz der Kriegsberichterstatter im Vietnamkrieg - oder das benachbarte Maxim's lassen noch den französischen Einfluss spüren. Ja, und ältere Leute sprechen sogar noch Französisch. Als ich eine alte Dame um Erlaubnis bat, sie zu fotografieren, willigte sie sofort ein. 89 Jahre alt sei sie, ihr Englisch sei leider nicht so gut, aber Französisch... Woher wir denn kämen? Allemagne? Ah, Hitler!

Im eleganten Saigon findet man Nôtre Dame (nur der Name, nicht die Form erinnert an die Kirche in Paris), das Postamt (sehr schöne Halle) und den Präsidentenpalast, der vor 40 Jahren im Zentrum der Weltpolitik stand und heute weitgehend Museum ist. Und natürlich gibt es große, zumindest hohe, Architektur mit einem Hochhaus, das nicht nur wegen des Hubschrauberlandeplatzes in Dubai stehen könnte.

Rustikaler geht es im Backpackerviertel zu: Viele kleine Geschäfte, ein kleiner Markt, Massagesalons in großer Zahl, Restaurants - von etwas edleren bis hin zu der Straßenecke mit Kochtopf und Kindergartenhockern. Das Essen ist schmackhaft und spottbillig. und dass alles bei angenehmen 22° ... abends um 21:00.

Zum Abschluss des Besuchs haben wir und eine Massage gegönnt. Nein, eine Fußmassage. Äußerst angenehm und eine hervorragende Vorbereitung für den Rückflug.



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